Sommer, Sonne, Sonnenschein – in diesem Zeichen stand das Gerümpelturnier am vergangenen Samstag in Oberkassel. Ja, richtig gelesen. Kein Gewitter, Regen, Wolkenbruch. Beste Voraussetzungen für ein gutes Turnier also. Zeit, das Fanclub-Banner aus dem Schrank zu lassen und die neu beflockten Trikots einzuweihen.
Nachdem im letzten Jahr der Achtelfinaleinzug zu Buche stand, sollte dieses Ergebnis zumindest wiederholt werden. Vier Gruppen mit je fünf Mannschaften, von denen die ersten vier die K.O.-Runde erreichen – klingt machbar. Doch die Fründe hatten mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, so dass sogar Routinier Marko Weinstock seine Schuhe schnüren musste (und seine Sache so gut machte, dass er nun wohl öfter aushelfen muss. Für eine Nominierung zur EM kommt die Leistung allerdings leider zu spät).
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Der mit einem Muskelfaserriss ausfallende Marco Woelki (mit Erik-Durm-Gedächtnisfrisur) übernahm spontan den Trainerposten. Viele Kritiker waren zunächst skeptisch, ob er mit den ganzen Stars im Team umgehen kann, oder nicht ein älterer und erfahrener Trainer den Job übernehmen sollte.
Doch der junge Trainernovize schaffte es nicht nur durch einen Mannschaftskreis vor dem Spiel („Schwarz-Gelbe Fründe: Olé!“) den Teamzusammenhalt zu vertiefen: Mit taktischen Kniffen coachte er die Mannschaft im seinem ersten Spiel als Verantwortlicher an der Seitenlinie zu einem überzeugenden 3:0.
Auch sein Verhalten außerhalb des Platzes war högscht vorbildlich: Die Hände blieben stets oberhalb der Gürtellinie!
Im zweiten Spiel folgte direkt das Duell gegen den Gruppenfavoriten und Vorjahreszweiten.
Es entwickelte sich die Mutter der Abwehrschlachten. Vom Offensivfeuerwerk des ersten Spiels war nicht mehr viel zu sehen. Mit Kampf, Willen und Einsatz schafften es die Fründe ein torloses Remis zu verteidigen. Nachdem unser Torwart im ersten Spiel eher einen Erste-Reihe-Stehplatz hatte, konnte er sich nun auszeichnen und seine Nominierung eindrucksvoll rechtfertigen.
Der Gegner wurde vom Abwerverbund der Fründe so zur Verzweiflung getrieben, dass ein Spieler sogar die Beherrschung verlor, und vom Schiedsrichter mit Rot vom Platz geschickt werden musste.
Der Aufschwung konnte leider nicht mitgenommen werden – es folgte ein ernüchterndes (und im Ergebnis etwas zu hohes) 0:3. Vielleicht musste auch dem anstrengenden vorangegangenem Spiel Tribut gezollt werden.
Es hieß also im letzten Gruppenspiel Wiedergutmachung zu leisten, und die zahlreich mitgereisten Unterstützer für die schwache Leistung zu entschädigen. Die Fründe begannen jedoch – mit dem sicheren Achtelfinaleinzug in der Tasche – etwas zu nachlässig und lagen bereits früh hinten. Das Gegentor war jedoch gleichzeitig ein Weckruf: Mit zwei sehenswerten Treffern wurde das Spiel zunächst gedreht.
In dieser Phase passierte es, dass Dennis Kurz plötzlich ohne Fremdeinwirkung zu Boden ging und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das linke Bein hielt. Die Fründe spielten den Ball sofort ins Aus und die Sanitäter wurden mit viel gutem Zureden dazu gebracht auf den Platz zu bummeln, und sich die Verletzung anzuschauen. Ihre Diagnose (zwei Biere würden das Problem schon lösen) stellte sich als falsch heraus – im Krankenhaus wurde ein 150ml-Bluterguss sowie eine rund 3-wöchige Ausfallzeit diagnostiziert. An dieser Stelle wünschen wir nochmal gute Besserung!
Der Vorfall stellte einen weiteren Bruch im Spiel unserer Fründe dar, die nun gedanklich nicht mehr vollauf auf das Spiel konzentriert waren, welches 2:2 endete. Aber immer noch besser, als wie der Gegner das Fairplay mit Füßen zu treten: Der Ball wurde nach der Fortsetzung des Spiels nicht wie üblich fair zurückgespielt, sondern versucht im gegnerischen Tor unterzubringen. Pfui! Aber auch nicht weiter verwunderlich, spielte der Gegner doch in blauen Trikots (Doppelpfui!).
Nichtsdestotrotz stand für die weiter ausgedünnte Elf nun das Achtelfinale an. Der hochmotivierte Gegner (der das ganze wohl für ein normales Turnier hielt – kein einziger Meter wurde verzehrt) glänzte durch gute Technik und viel Laufarbeit und setzte sich letztendlich verdient mit 2:0 durch. Die Ausreden für die Niederlage (Auswahl): Mit nur noch einem Auswechselspieler, dem ein oder anderen Meter und vier Spielen in den Knochen war für unsere Hobby-Kicker einfach nicht mehr drinne. Außerdem war es verdammt heiß und ein Spiel dauerte ganze 12 Minuten und das Runde muss in das Eckige…
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Die Fründe legten also alles in allem einen soliden, wenn auch ausbaufähigen, Start in die Gerümpelturniersaison hin. Trotz eines kleinen Kaders und zahlreicher Rückschläge wurde das Ergebnis des Vorjahres bestätigt. Ein großes Dankeschön geht wie immer an unsere Unterstützer, die uns gewohnt tatkräftig angefeuert und zu Höchstleistungen angetrieben haben. Quasi unsere Gelbe-Wand-Light.
Als nächstes folgt wohl bereits das Highlight der diesjährigen Spielzeit: Am 26. Juni fahren die Fründe zur Südtribünenmeisterschaft ins Stadion Rote Erde nach Dortmund. Alle Fründe und Fründinnen sind wie immer herzlich eingeladen uns zu begleiten.