Oberkassel, 16. Juni 2018
Mittlerweile liebgewonnene Tradition geworden: Das Oberkasseler Gerümpelturnier. Auch in diesem Jahr nahmen unsere Fründe einmal mehr an diesem sportlichen Wettbewerb teil.
Doch das Turnier stand zunächst unter keinem guten Stern – bereits im Vorfeld hagelte es zahlreiche (und kurzfristige) verletzungsbedingte Absagen, so dass mit nur zwei (angeschlagenen) Auswechselspielern in den Wettkampf gegangen werden konnte.
Dafür durfte die Startelf mit den Besten der Besten der Besten aus jeder Region und Disziplin aufwarten. Ein Auszug:
In der Abwehr:
- Exklusiv, nach den tollen diesjährigen Auftritten der Kieler Störche, wurde ein Nordlicht (fast aus Kiel, dafür wenig Ähnlichkeiten mit einem Storch) für unser Abwehrbollwerk verpflichtet.
- Komplettiert wurde der 2-Mann-Abwehrriegel durch einen anonymen Berichteschreiber, der mit neuen weißen Zauberschühchen aufwarten konnte.
Das Mittelfeld setzte auf Schnelligkeit:
- Um sich zwischen Tour de France und Giro d’Italia fit zu halten beehrte uns ein stadtbekanntes Radfahr-Ass.
- An seiner Seite ein überregional gefeierter Sprinter/Weitspringer.
Sturm und Tor brachten jugendliche Leichtigkeit und väterliche Erfahrung:
- Ein junges Nachwuchstalent, für den frischen Wind im Sturm.
- Ein Senior-Talent, um mit Routine die Bude hinten dicht zu halten.
Als Allzweckwaffen:
- Ein Veteran des örtlichen Handball-Vereins (nicht im Tor, sondern davor).
- Last, not least: unser Kapitän mit der Nummer 2, Justuuuuus Eich! Justuuuus Eich! Juuuuustuuuuus EICH!
Neben dem Platz:
- Natürlich die besten Fans der Welt. #Spielerfrauen
Die kunterbunte Mischung und der Mut zum Risiko lohnten sich offenbar. Gegen einen technisch und spielerisch klar überlegenen Gegner kam man nach zweimaligem Rückstand beide Male zurück und holte ein starkes und unerwartetes 2:2. Zwei Tore in einem Spiel – ein seltenes Bild für unsere Fründe.
Dafür wurde im nächsten Spiel das gewohnte Gesicht gezeigt. Ich würde ein Quiz draus machen, wenn nicht jedem das Ergebnis klar wäre: 0:0.
Dennoch muss auch hier wieder der Kampf und Einsatz positiv hervorgehoben werden. Mit dieser Leistung hätten auch andere Teams, wie etwa eine mexikanische Auswahl, keine Schnitte gehabt! Obwohl so noch nie zusammengespielt, sah man, dass jeder für den anderen Meter machte und eine echte Einheit auf dem Platz stand!
Es ging im abschließenden Gruppenspiel gegen den vermeintlich schwächsten Gegner. Je nach Ergebnis war von Platz 1 bis Platz 4 noch alles drin. Aber die Fründe wären nicht die Fründe, wenn sie nicht auch ihr „Deutschlandgesicht“ zeigen würden:
Keine Abstimmung zwischen Angriff und Defensive, pomadiger Auftritt, Torchancen en masse vergeben, zwei Konter eingefangen, 0:2 verloren, Gruppenletzter. In Wahrheit wäre uns der erste Platz für die K.O.-Phase aber auch zu einfach gewesen – wir suchen die Herausforderung.
Das hieß also: Im Achtelfinale sollte es gegen einen der Gruppenersten gehen.
Mittlerweile hatte sich dann auch ein weiterer Spieler verletzungsbedingt verabschiedet, ein anderer konnte nur im absoluten Notfall spielen, so dass wir quasi ohne die Möglichkeit eines Wechsels antreten mussten.
Und wir präsentierten uns gar nicht so schlecht! Jeder, der sich gegen die WM und für das Zuschauen beim Oberkasseler Gerümpelturnier entschied, wurde mehr als entschädigt.
Der Gegner war wie erwartet schwer zu bespielen, technisch versiert und ein ganz anderes Kaliber als der Großteil der bisherigen Gegner. Man merkte an, dass hier einige Vereinsspieler vertreten waren. Dennoch: Zwei Mal gingen die Fründe tatsächlich in Führung, zwei Mal wurde leider postwendend ausgeglichen. Es war ein Kampf mit offenem Visier, Technik gegen Kampf, bei dem jeder Fründ noch einmal an seine Grenzen ging – und darüber hinaus. Die Sensation lag in der Luft, die Mannschaft schnupperte am Viertelfinale – bis mit dem Schlusspfiff das bittere Gegentor fiel und trotz dem besten Spiel des gesamten Turniers das Ausscheiden stand.
So jedenfalls die offizielle Lesart.
Eigentlich war es natürlich so, dass unser Team noch andere Verpflichtungen hatte. Die Premiere des Fotomärchens unseres lieben Mitglieds Benjamin Ried stand an und wir waren natürlich auch geladen. Das also war die wahre Ausrede der wahre Grund, warum das Spiel verloren wurde.
Bei all den positiven Nachrichten und wirklich guten und spaßigen Spielen muss leider noch ein Kritikpunkt erwähnt werden: Die sehr, sehr langen Pausen.
Zwischen den Spielen lagen teilweise bis zu zwei Stunden Wartezeit. Auch zwischen Gruppenphase und Achtelfinale war ein Leerlauf von etwa einer Stunde. Auf das ungünstige Timing angesprochen wurde uns von der Turnierleitung mitgeteilt, dass man die Zeit ja für andere Aktivitäten nutzen könne – wie etwas essen oder die Meterwertung. Schade, dass für den schnöden Mammon ein ansonsten schönes Turnier künstlich so in die Länge gezogen wird und man ständig komplett aus dem Rhythmus gebracht wird.
Nichtsdestotrotz war das Turnier für uns alles in allem wieder einmal ein voller Erfolg. Man konnte erneut das Achtelfinale erreichen, präsentierte sich geschlossen, zeigte gute bis sehr gute Spiele und hatte auch rund um die Spiele eine Menge Spaß. An alle Interessierten sei noch einmal der Hinweis gegeben: Wir treffen uns weiterhin mittwochs gegen 18:30 zum gemeinsamen Kicken in Königswinter. Jeder ist jederzeit herzlich willkommen!
Am nächsten Wochenende steht mit dem DOmborussen-Cup bereits das nächste Highlight an – hier gilt dann, wie derzeit für die deutsche Nationalmannschaft in Russland: Mission Titelverteidigung. Da es sich hier bekanntlich um ein Turnier für Fanclubs und Anhänger des BVB handelt schließen wir diesmal mit folgendem schönen Fangesang:
„In der Bundesliga,
ist allen bekannt.
Sind die Fans von Borussia,
die besten im Land.“
TK